letzte Woche waren wir mit dem Zug unterwegs, wir hatten unser jährliches Anwendertreffen für unsere Biokisten-Software (Austauschen, Dazulernen, Vernetzen!). Auf der Suche nach Reiselektüre fällt am Bahnhof der Blick auf die Schlagzeile der Wochenzeitung "Zeit" vom 19.1.2023: "Grün getarnt"
Hoppla, welcher Skandal wird da aufgedeckt? 

Es geht um „Klima-Betrug“ durch CO2-Kompensation! Sind wir etwa auch betroffen? Wie ihr vielleicht wisst, gleichen wir seit 2019 die CO2-Emmissionen unseres händlerischen Tuns aus. Also die Menge, die trotz energetischer Sanierung, Solaranlage usw. immer noch übrig ist. Der Ausgleich stellt uns "klimafreundlich".

In aller Kürze zusammengefasst: Die „Zeit“ stellte die Qualität der Zertifikate von CO2-Kompensationen der Organisation „Verra“ in Frage. Diese zertifizieren zum großen Teil Projekte, die dem Waldschutz dienen. Soll heißen, es wird garantiert, dass z.B. keine (Regen)waldabholzungen stattfinden werden. Aus diesem Verzicht wird eine entsprechende Kompensation mit Zertifikaten ermittelt. Nach Ermittlungen der "Zeit" sollen 90% der Zertifikate nahezu wertlos sein. Nicht so gut für Firmen wie Apple, Shell, Volkswagen oder Nestlé, die über Waldschutz CO2-Kompensation gekauft haben. Das Unterlassen von negativen Handlungen wie Abholzungen etc. wurde lt. Recherche der „Zeit“ unzulässig viel zu schön gerechnet.

Bläuling im Hochmoor

Und was hat das alles mit Grünland zu tun?

Beruhigenderweise: Gar nichts! 
In  Zusammenarbeit mit unserem Ökokistenverband gleichen wir über die Greensurance-Stiftung nach dem Gold-Standard aus, dieser schließt den Waldschutz als zertifizierbar explizit aus. Die Kompensation zur Klimafreundlichkeit wird über andere Maßnahmen erreicht, die eher eine konkretere Einsparung zertifizieren, z.B. Einsatz von Solartechnik für Stromerzeugung, Warmwasserbereitung oder Solarkocher. Außerdem werden Moore renaturiert, konkret gibt es inzwischen sogar schon ein Ökokisten-Moorprojekt! Schön zu wissen, dass genau Hinschauen am Ende lohnt.
Mehr zum Thema Nachhaltigkeit im Grünland findet ihr hier.

Von umme Ecke in eure Kiste

Zwei Gemüsesorten stehen für nächste Woche im Scheinwerferlicht:
Sellerie von Hof Brummelkamp und Topinambur  vom Gärtnerhof Wendengarten hat Dirk, unser Einkäufer für alles Grüne, als "Plangemüse" erkoren. Daneben natürlich noch weitere feine Sachen, aber Scheinwerfer ist Schweinwerfer. 

Das coolste finden wir, dass er uns gleich ein Rezept für beides mitgeliefert hat, er und seine Frau schwärmten in höchsten Tönen. Erdige Würzigkeit des Selleries gepaart mit leichter Süße vom Topinambur... Rezept ganz unten!

Topinambur-Selleriesuppe à la Wittbrödtchens Art

Zutaten für 2 Personen

• 400 g Knollensellerie
• 2 EL Ghee/20g, alternativ Butter oder Pflanzenbutter
• 200 g Topinambur

• 2 EL Gemüsebrühe für etwa 1 Liter Wasser
• Salz
• Pfeffer
• 100 ml Sahne alternativ Pflanzensahne