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KI generiert: Nahaufnahme von reifen Blaubeeren an einem Zweig mit grünen Blättern.

Und ist das auch wirklich Bio?

Wissen, wo's herkommt bleibt uns ein Herzensanliegen. Das fällt nicht schwer, wenn Gemüse oder Obst von umme Ecke kommen, da pflegen wir gute und direkte Beziehungen zu unseren Ackerheld:innen.  Aber wenn es von weiter weg kommt, zum Beispiel aus dem südlichen Europa? Soll die Transparenz für euch und für uns ebenfalls da sein. So ist es Luxus pur, wenn wir an einer Entdeckerreise zu Erzeugern teilnehmen dürfen. Im Mai waren wir mit unserem Großhändler Grell Naturkost aus Kaltenkirchen und Naturkost Schramm als Importeur fünf Tage in Südspanien unterwegs.

Habt ihr euch vielleicht über die provokante Überschrift gewundert? Wir hatten dazu ein kleines Erlebnis: Da unsere Entdeckerreise eigentlich am Freitag enden sollte, haben wir beschlossen, noch drei Tage als langes Wochenende dranzuhängen, wo wir doch schon mal da sind! Und was man so macht in Spanien, haben wir natürlich auch den Besuch einer Tapas-Bar nicht ausgelassen. Dort saß am Nebentisch ein deutsches Pärchen, wir kamen ins Gespräch, erzählten, dass wir gerade einige Bio-Erzeuger in Spanien besucht hatten und die spontane Frage, die wie aus der Pistole geschossen kam: "Und ist das auch wirklich Bio?" Ein schönes Abbild der Vorurteile, die sicher auch berechtigt sein können, uns aber zeigen, wie wichtig es ist, euch erzählen zu können wie unsere Partner:innen dort arbeiten und mit welchem Engagement, Wissen und Herzblut auch dort geackert wird.

Im Fokus unserer Reise steht der Besuch von Beeren- und Steinfruchterzeugern, kommt gerne mit.

Anreise und Besuch des ersten Betriebes
Montag 19. Mai 2025

Unser Flug bringt uns von Hamburg nach Sevilla, wohl dem, der den Zwiebellook gewählt hat, hier braucht es ein paar Schichten weniger!
Unsere Reisebegleiter:innen von Naturkost Schramm: Christian Kaufmann (Geschäftsführer), Enrique Martinez (Einkäufer in Spanien vor Ort), Nadia Ferhat (Teamleitung Einkauf) und Alexandra Farnos (Qualitätsmanagement) und von Grell Naturkost: Lars Wermke (Vertriebsleiter), André Wiencke (Außendienst), Sati Ünal (Einkauf Obst/Gemüse), Jasmina Immel (Leitung Innendienst) und Thia Steinbrecher (Marketing) werden sich vorbildlich um uns kümmern. Neben uns sind wieder einige Betriebe aus Norddeutschland, Hamburg und sogar München dabei, eine bunte Mischung.

Betrieb: Fran & Lolo
Verantwortliche: Manuel & Francisco Jose Barroso Moro
Ort: Cartaya, Region Huelva in Andalusien
Produkte: Verschiedene Beeren, Schwerpunkt Heidelbeeren
Zertifikate: EG Bio, Global G.A.P., GRASP, "Spring"
Bio: Umstellung 2012
Größe: ca. 35 ha Plantage im Folientunnel
Wasserbedarf: 3500 - 5000 m3 pro Hektar
Mitarbeitende: Zur Erntehochsaison 500 Erntehelfer neben den Festangestellten

KI generiert: Mehrere Schalen mit frisch geernteten Heidelbeeren in Pappschachteln.

Manuel (Lolo) & Francisco (Fran) sind die Urgesteine, aber als echter Familienbetrieb stehen die Kinder schon in den Startlöchern, um nachzurücken. Das werden wir auch auf dieser Reise wieder sehen, wie die nachfolgende Generation mit Respekt und Power in den Familienbetrieben die Dinge weiterführt.

Hier in der Region Huelva , in der Nähe zu Portugal, ist Wassermangel kein sehr großes Problem. Trotzdem zwingen die hohen Sommertemperaturen bis deutlich über 30 Grad dazu, die Beeren unter Folie anzubauen. Den Schwerpunkt des Anbaus bilden Heidelbeeren, daneben werden aber auch Himbeeren und Brombeeren kultiviert. 

KI generiert: Eine Hand hält eine reife Brombeere vor einem unscharfen Hintergrund.

Für Himbeeren (ab 1993) und Heidelbeeren (ab 2003) waren Fran & Lolo Pioniere, wenn auch damals noch nicht in Bioqualität.

Zur Hochsaison kann ein Mitarbeiter 30 - 50kg Heidelbeeren pflücken, dann werden etwa 15t/Tag verpackt und auf die Reise geschickt. Unser Besuch begann im Lagerhaus und im Anschluss haben wir die Plantagen besucht.

KI generiert: Drei Männer stehen in einem Gewächshaus zwischen Pflanzen.

Francisco, Felix und Manuel im Heidelbeerparadies

Die Heidelbeeren werden fast ganzjährig geerntet, beeindruckende 8 Sorten, die wir natürlich alle probieren durften. Nach der Ernte der Früchte geht es dann schnell weiter, im Lagerhaus erfolgt die Sortierung nach Größe und Qualität, bis nach dem Verpacken dann alles verschickt werden kann.

KI generiert: Blaubeeren auf einem Förderband in einer Produktionsanlage.

Auch wenn Maschinen und Transportbänder einiges an Arbeit abnehmen, bleibt noch genug sorgfältige Handarbeit übrig, um die empfindlichen Früchte auf den Weg zu bringen.

Bevor es auf die Plantage geht, stärken wir uns mit einer Tapas-Auswahl, Chorizo, Jamon und natürlich darf Tortilla nicht fehlen. Sehr lecker, allerdings ist Spanien nicht berühmt dafür, Nicht-Fleischesser glücklich zu machen. Da müssen wir durch ;-)

KI generiert: Verschiedene Teller mit Aufschnitt, Käsewürfeln und Snacks auf einem Tisch.
KI generiert: Vier Personen unterhalten sich und halten Getränke.

Fragen an Lolo, wir können uns auf englisch verständigen.

KI generiert: Drei Personen unterhalten sich, während eine Person ein Getränk genießt.

Alexandra mit Lolo & Belinda

Nach dem Besuch der Plantage bringt unser Bus uns zum Hotel, großer Luxus, wir werden an diesem Tag am Meer untergebracht sein. Genau das Richtige um im Spanien-Feeling anzukommen.

Unser zweiter Tag
Dienstag, 20. Mai 2025

Wir besuchen heute einen weiteren Betrieb in der Region Huelva und dürfen sogar auf unserem anschließenden Weg in Richtung Norden in Sevilla Station für einen kleinen Stadtbummel machen, aber davon später mehr. In den Monaten Juli bis Oktober sind hier 40 Grad keine Seltenheit, eine Herausforderung für Pflanzen und Menschen. Solche Bedingungen machen verständlich, dass Freilandanbau nicht an jeder Stelle möglich ist.

KI generiert: Zwei Personen neben einem Schild mit Früchten. Text: "IBARROLA FRUITS... GROWING ORGANIC FOR A HEALTHIER YOU."

Betrieb: Ibarrola
Verantwortliche: Maria Rodriguez & Fernando Morote
Ort: Villablanca, Region Huelva in Andalusien
Produkte: Verschiedene Beeren, Maracuja
Zertifikate: EG Bio, Global G.A.P., GRASP,  Spring & IFS
Bio: Gründung 1996, von Anfang an Bio
Größe: 16 ha Freiland und Gewächshäuser

KI generiert: Gewächshaus-Plantage mit Pflanzen unter einem durchsichtigen Zelt.

Um die starke Sonneneinstrahlung und Hitze in den Gewächshäusern zu minimieren gibt es einerseits die Möglichkeit, mit Beschattungsnetzen über den Folientunneln zu arbeiten, die je nach Bedarf schnell übergezogen werden können. Das ist ein Standard, der meist zum Einsatz kommt. Allerdings kann man die Dinge auch neu denken: Fernando ist im Versuchsstadium, durch die Kombination von verschiedenen Pflanzen Temperatur- und Wassermanagement zu optimieren. Unten wachsen Heidelbeeren oder Himbeeren und oben ranken Maracujapflanzen als natürliches Dach und Beschattung, auf dem Bild gut zu erkennen. Durch den Abstand zwischen Gewächshausdach und Maracujaranken kann sich Kondenswasser sammeln, welches  bei Abkühlung an den Rändern heruntertropft und wieder zur Bewässerung beitragen kann. Ansonsten wird mit Tröpfchenbewässerung gearbeitet, das bedeutet den geringsten Wassereinsatz.

KI generiert: Reife und unreife Himbeeren an einem Zweig mit grünen Blättern.

Himbeeren werden im Juni gepflanzt und können schon ab späten September beerntet werden. Wenn die verholzten Stengel abgeschnitten werden, treibt die Pflanze weiter aus, blüht weiter und bildet neue Früchte. Nur im August bis in den September gibt es eine Pause. 

Für die Bestäubung sorgen Hummeln, die Fernando dann zur passenden Zeit in die Gewächshäuser bringt. 

KI generiert: Ein Ast mit weißen Blüten und grünen Blättern im Fokus, unscharfer Hintergrund.

Heidelbeerblüte

Übrigens haben Fernando und Maria extra für uns zwei Präsentationen vorbereitet, einen knackigen Überblick zur Firma Ibarrola und eine Zusammenstellung zum Thema Wassermanagement. Nicht umsonst ist Ibarrola Spring-zertifiziert (Sustainable Program for Irrigation and Groundwater Use). Wer reinschauen mag ...

KI generiert: Ein Mann inspiziert Passionsfrüchte an einer Pflanze.

Maracuja: Zum Probieren hier noch zu jung ...

KI generiert: Grüne Knospe und Frucht einer Passionsblume an einem Ast mit unscharfem Hintergrund.

... so sieht die Blüte aus ...

KI generiert: Zwei Männer zeigen eine aufgeschnittene Passionsfrucht und lachen in die Kamera.

... aber es gibt auch reife Exemplare..

KI generiert: Ein Mann isst aus einer Passionsfrucht.

... lecker!

KI generiert: Ein Tisch mit Beeren und Gebäck, umgeben von Menschen.

Bevor wir uns an die Weiterreise machen, werden wir wieder mit jeder Menge frischer Beeren zum Naschen versorgt. Heidelbeeren, Himbeeren, Brombeeren, Erdbeeren - wow! Dazu gibt es süße Kleinigkeiten, Kaffee und Smoothies.

KI generiert: Hausgemachte Säfte in Glasflaschen mit Etiketten auf einem Tisch neben gestapelten Pappbechern.

Wenn das kein Vitaminschock ist.

KI generiert: Eine Gruppe von sechs Personen posiert lächelnd vor einem Plakat mit Früchten. Text: "IBARROLA FRUITS".

Zum Abschluss Gruppenbild mit Grell: André, Lars, Fernando & Maria, Jasmina und Sati.

Was wäre eine Reise ohne Abenteuer? Und damit meinen wir nicht unseren kleinen Stadtbummel in Sevilla:

KI generiert: Zwei Personen machen ein Selfie im Freien; im Hintergrund sind Bäume und eine Straße.

Wenn die Nordlichter bei 35 Grad zur Siestazeit Stadtbummel machen ...

KI generiert: Kaffee, Orangensaft und Törtchen auf einem Tisch. Auf der Serviette steht "COLETTE".

... sind kleine Auszeiten sehr willkommen ...

KI generiert: Eine Saftmaschine mit Orangen im Supermarkt. Text: "zümex".

... werden Selbstverständlichkeiten im Supermarkt (O-Saft pressen und mitnehmen) bewundert

KI generiert: Rote Barockkirche mit verzierten Fassaden und einem runden Fenster, umgeben von Bäumen.

... und auch (sakrale) Bauten kommen nicht zu kurz.

Aber eben ist er doch noch gerollt?

KI generiert: Ein weißer Minibus wird auf einem gelben Abschleppwagen transportiert. Text: ROMERO.

Trotz gutem Zureden wollte unser Bus nicht mehr weiterfahren. Wird es einen anderen Bus geben? Warten, warten, was trinken gehen, warten. 
Hilft nichts, heute kommt kein anderer Bus - für alle werden mehrere Mietautos besorgt.

Spätabends überfallen wir eine Autobahnraststätte auf dem Weg zum Hotel, da kommen wir nämlich erst mitten in der Nacht an und das dort geplante Abendessen fällt aus.

Der dritte Tag
Mittwoch, 21. Mai 2025

Unser Hotel liegt in Badajoz, einem Ort in der Extremadura nahe zur portugiesischen Grenze, dort sind wir für die folgenden Tage und fahren von hier aus zu den nächsten beiden Betrieben. Heute besuchen wir einen großen und vielfältigen Demeter-Betrieb, der auch in Portugal Anbau betreibt. Die erste Plantage, zu der wir fahren, liegt versteckt und ist nur auf ausgesprochen holperigen Wegen zu erreichen - ob da unser Bus mitgemacht hätte? Gut, dass er eine Reparaturpause hat.

KI generiert: Zwei Männer lächeln in einer grünen Landschaft; einer hält einen Spargel.

Felix und Pablo mit einem der letzten Spargel

Betrieb: Biosphera
Verantwortlicher: Pablo Casallo Cerezo (die nächste Generation)
Ort: Arroyo des San Serván/Extremadura und Elvas/Portugal
Produkte: Steinobst, Melonen. Spargel, Kürbisse
Zertifikate: EG Bio, Global G.A.P., GRASP,  Demeter und Ecovalia
Bio: Gründung 2004, von Anfang an Bio
Größe: Insgesamt 1200 ha Demeter-Anbau, davon z.B. 350 ha Steinobst, 60-70 ha Melonen im Freiland
Mitarbeitende: Zur Hauptsaison bis zu 700 Erntehelfer aus Spanien, Rumänien und Nordafrika, ganzjährig 50 Festangestellte aus Spanien

Zarte Spargelblüten, die erscheinen, wenn der Spargel schießt, also nicht mehr beerntet wird.

Wenn der Spargel schießt, zeigen sich die zarten Blüten.

Unter gleißender Sonne begutachten wir den Spargelanbau im Folientunnel, allerdings wird hier nicht mehr geerntet, der Spargel ist schon ordentlich geschossen und nur noch vereinzelt gibt es noch was vom grünen Spargel zu naschen. Im Hintergrund des Bildes von Felix und Pablo könnt ihr sehen, er steht schon gut schulterhoch. Der Spargelanbau ist bei Biosphera noch keine jahrelange Tradition, erst in den letzten drei Jahren wurde es mit aufgenommen. Im Winter sind zusätzlich Brokkoli, Spitzkohl und Salate im Sortiment ergänzt worden. Eigentlich bezieht Naturkost Schramm Salate im Schwerpunkt aus der Region Murcia aber aufgrund zunehmender Trockenheit dort werden neue Quellen notwendig, so kommen diese jetzt auch von hier. Der Salatanbau wird hier übrigens ausschließlich mit der Nutzung von Regenwasser gemacht.

Vom Spargel geht es weiter zum Steinobst, Flachpfirsiche sind unser Ziel. Zu Fuss natürlich.

KI generiert: Eine Gruppe von Menschen geht auf einem Feldweg unter klarem Himmel spazieren.

Die Exemplare hier sind noch nicht ganz so weit.

KI generiert: Zweig mit reifenden Pfirsichen und grünen Blättern in der Sonne.

Zum Flachpfirsich mal ein paar Fakten: Der frisch gepflanzte Baum braucht 2 Jahre Wachstumszeit, bis er ab dem 3. Jahr beerntet werden kann. Seine nutzbare Zeit beträgt 10 bis 12 Jahre und zur Saison können etwa 10 - 15kg pro Woche und Baum geerntet werden.

Im Sommer wird ausgelichtet, im Winter erfolgt ein Rückschnitt. Bei zuviel Regen gibt es das Problem, dass der Kern der Frucht während der Reifung platzt. Schädlinge werden mit Pheromonfallen bekämpft, bei Pilzinfektionen kommen Kupfer und Schwefel zum Einsatz. Im EU-Bio sind 5kg Kupfer/ha erlaubt, bei Demeter in Spanien sind das 2kg/ha.

KI generiert: Nahaufnahme einer blühenden Wildblume mit rosa Blütenknospen auf unscharfem Hintergrund.

Die wilde Möhre ist übrigens auch hier eine Augenweide!

Die nächste Station heißt Lagerhaus und Packhalle. Wenn die Früchte vormittags geerntet werden, kommen sie mit einer Temperatur von 30 - 35 Grad an. Dann kann man sie nicht einfach ins Kühlhaus bei 0 bis 2 Grad schieben, sie brauchen mehrere Temperaturzonen, um langsam herunterzukühlen. 

In großen Sammelbehältern kommen die Früchte an ...

KI generiert: Ein weißer Behälter voller kleiner, dunkelroter Früchte.

... und nach der Größen- und Qualitätssortierung gibt es natürlich auch Ausschuss, der wird dann meist in die Saftverarbeitung weitergegeben.

KI generiert: Person inspiziert rote Früchte in einem Lager mit Maschinen im Hintergrund.

Als Rette-Mich-Fans gucken wir da natürlich ganz genau hin ;-)

Zwischen dem Zeitpunkt der Ernte und bis die Früchte im Laden gekauft werden können, vergehen im Schnitt 7 Tage. So müssen Pfirsich, Nektarine & Co mit dem richtigen Reifegrad und Festigkeit geerntet werden, damit sie gut bei uns ankommen. Steinfrüchte sind kleine Diven und wenn sie erstmal vollreif sind, sehr empfindlich. Da hilft nur eines: Dann schnell aufessen!

Übrigens wollten wir noch ein wenig zum Hintergrund des Familienbetriebs erzählen. 2002 starteten der Vater Pablo Casallo Montecon und der Onkel als gemeinsame Firma im Bio-Anbau, sie haben den konventionellen Weg nicht mehr ertragen und wollten es besser machen. Der Vater war für die Feldarbeit, der Onkel für den Vertrieb zuständig. Es gab unterschiedliche Vorstellungen, wie schnell die Entwicklung des Betriebes vorangehen sollte, so dass man dann doch verschiedene Wege ging und sich trennte. Heute ist der Sohn Pablo Casallo Cerezo in die Verantwortung nachgerückt und ist für den Vertrieb verantwortlich.

Auf der Finca Pesquero Verde werden seit 2007 Steinobst und Walnüsse in Demeter-Qualität angebaut. Hier war mal der Familiensitz, wo heute noch traditionell einmal im Jahr Familientreffen mit gemeinsamen großem Essen ist.

KI generiert: Alter, verlassener Gebäude-Eingang mit grüner Tür, umgeben von Pflanzen. Text: "PESQUERO VERDE 1935".

Und genau dahin fahren wir jetzt. Herrlich! Auf uns wartet leckeres Essen, kühle und schattige Räume und wir genießen die Original-Atmosphäre dieser urigen Finca mit den Fliesen-Wänden und handbestickten Vorhängen.

KI generiert: Ein Vorhang mit floraler Stickerei vor bunter Keramikfliese.

So viel leckere Sachen ...

KI generiert: Eine Person isst und eine andere benutzt ein Smartphone.

... und was darf nicht fehlen?

KI generiert: Eine angeschnittene Tortilla auf einem Teller mit Besteck und einem Weinglas auf einem gedeckten Tisch.

Tortilla natürlich! 

Nachdem wir uns gestärkt und diesen schönen Ort "inhaliert" haben, besuchen wir noch weitere Steinobstplantagen mit Nektarinen und Flachpfirsichen und machen damit auch einen Abstecher nach Portugal. Pablo erzählt uns viel zum Anbau und zeigt am Beispiel von Nektarinen die Auswirkungen von zuviel Regen: Durch Pilzbefall kräuseln die Blätter sich und fallen vorzeitig ab. Allerdings kehrt dieses Problem dann nicht das nächste Jahr wieder, der Pilz verabschiedet sich mit dem heruntergefallenen Blatt.

KI generiert: Zwei Männer stehen in einem Obstgarten; einer hält eine Frucht und zeigt in die Ferne.
KI generiert: Nahaufnahme von Händen, die ein deformiertes Blatt halten.

Wir haben viel gesehen und gehört heute und freuen uns auf die Rückkehr ins Hotel mit anschließendem gemeinsamen Abendessen ...

Der vierte Tag
Donnerstag, 22. Mai 2025

Schon fast wieder vorbei, unser letzter Besuchs-Tag liegt vor uns. Wir bleiben in der Extremadura, die mit ihrem Klima Obst- und Gemüseanbau begünstigt. Hier sind die Winter mild, die Sommer trocken und Frühjahr und Herbst bringen ausreichend Regen, der Wind weht eher weniger. Eine gute halbe Stunde Fahrtzeit und wir sind schon am Ziel, dem Lagerhaus und der Packstation vom Demeter-Betrieb Biomova.

KI generiert: Zwei Männer unterhalten sich freundlich vor einer grauen Wand.

Betrieb: Biomova
Verantwortlicher: Emilio Moreno Vaquera
Ort: Valdelacalzada in der Extremadura
Produkte: Steinobst, Granatäpfel
Zertifikate: EG Bio, Global G.A.P., GRASP,  Demeter und Ecovalia
Bio: Gründung 1994, von Anfang an Bio
Größe: ca. 74 ha Freiland
Mitarbeitende: Zur Hauptsaison bis zu 60-70 zur Mitarbeit auf den Feldern und in der Packstation

Wir werden herzlich begrüßt von Emilio sr. und Emilio jr. 
Emilio jr. spricht fließend Deutsch, weil er als Architekt einige Jahre in Berlin gearbeitet hat. Das ist auch immer noch sein Haupt-Broterwerb, aber wenn der Familienbetrieb ihn braucht, ist er zur Stelle.  In diesem Betrieb ist die nächste Generation schon mit am Start, zwei weitere Brüder sind im Unternehmen komplett dabei, die Schwester ist ebenfalls Architektin und bei Not am Mann packt sie mit an.

Eigentlich war Emilio sr. ursprünglich Lehrer aber schon früh wollte er einen anderen, respektvolleren Umgang mit der Natur einschlagen und gründete deswegen 1994 Biomova. Mit Naturkost Schramm verbindet ihn eine jahrelange Partnerschaft und Freundschaft. Im Laufe der Jahre wurde der Anbau von Birnen und Reineclauden aufgegeben, Bakterienbefall der Bäume war schuld. Heute verteilt sich der Anbau auf 13 ha Pfirsiche, 35 ha Nektarinen, 17 ha rote und gelbe Pflaumen, 3 ha Aprikosen, 2ha Flachpfirsiche (Paraguayos) und 1 ha Flachnektarinen (Platerinas). Erntezeit ist von Mai bis Mitte September.

Wir starten in der Packhalle, da dort aktuell nicht gepackt wird, erklären uns Emilio & Emilio die Abläufe.

KI generiert: Eine Gruppe von Menschen steht in einer Fabrikhalle. Ein Mann erklärt etwas. Text auf Shirt: "WHAT PART OF ...".

Packstrasse im Dornröschenschlaf ...

KI generiert: Ein moderner Raum mit Förderband- und Sortieranlage.
KI generiert: Leere Verpackungsschachtel von "biomova" aus Pappe wird von mehreren Personen gehalten.

Warum Einwegverpackung? Als Händler kennen wir das, wenn diese Verpackungen bei uns übrig bleiben, müssen wir sie entsorgen. Wären Mehrweg-Klappkisten nicht sinnvoller? Und platzsparender?

Wir sind im angeregten Austausch, Sati von Grell ist als Frische-Einkäufer natürlich voll im Thema.

KI generiert: Drei Männer stehen diskutierend vor gestapelten Kisten. Text auf dem T-Shirt: "WHAT PART OF ... UNDERSTAND".

Fakt ist, es geht schon um Mengen!

Ob Einweg- oder Mehrwegvarianten bei der Verpackung zum Einsatz kommen, hat unterschiedliche Gründe. Zum einen wurde uns gespiegelt, dass bestimmte Produkte in einer Einwegverpackung mitunter besser ihre Qualität halten können.

Ein Beispiel war z.B. Salatköpfe in Spanholzkisten, wo das Holz ein besseres Feuchtigkeitsmanagement hat als eine Kunststoffkiste und die Spankiste eine höhere Flexibilität hat, wenn Köpfe kein Normmaß haben und trotzdem noch die Norm-Anzahl untergebracht werden kann. Karton hat ähnlich positive Eigenschaften hinsichtlich Feuchtigkeit.

KI generiert: Kartonbox auf gestapelten grünen Kisten mit Barcodes und Zahlen (z.B. "154", "104").

Ein anderes Argument waren die relativ hohen Kosten, die beim großflächigen Einstieg in das Mehrwegkistensystem erstmal entstehen. 

Es wird eine einmalige Gebühr je Kiste fällig (0,54€), dann muss ein Pfandbetrag (3,86€ je Kiste) bezahlt werden. Dass wird im Kreislauf dann zwar wieder erstattet, aber dieses Vorstrecken ist für kleinere Betriebe nicht immer leicht leistbar. Im Vergleich dazu kostet ein Karton mit Einleger ca 0,45€. 

Wir verstehen die Problematik, aber wir bleiben Mehrwegfans!

Was wäre ein Demeter-Betrieb ohne eigene Kompost-Herstellung? Unsere nächste Station zeigt uns die unterschiedlichen "Abteilungen" incl. Präparateherstellung, das ist das Steckenpferd von Emilio sr.

Für richtig viel Kompost ( letztes Jahr 400t) braucht man auch Fläche.  Hier ist nur ein Bruchteil Kompost zu sehen, quasi der Anfang.

KI generiert: Ein großer Haufen Erde auf einem Feld unter klarem Himmel.

Der Mist von Schafen, Pferden und Kühen ist ein Bestandteil.

KI generiert: Personen in einer Lagerhalle mit großen Tanks; keine sichtbaren Texte.

Im kleinen Lagerhaus nebenan, sind viele Tanks, in denen der Flüssigdünger heranreift, alles selbst angesetzt.

KI generiert: Eine Eidechse auf sandigem Untergrund.

Da fühlen sich auch kleine Gäste wohl, auch wenn es - na ja, ist halt Naturdünger - recht kräftig gerochen hat.

Was bei der Kompost- bzw. Präparateherstellung nicht fehlen darf:

KI generiert: Haufen von Kuhhörnern in einem offenen Sack.

Mit viel liebevoller Handarbeit entstehen die Komponenten für Kompost und Düngung und am Ende ...

KI generiert: Ein Mann begutachtet lächelnd Erde im Freien.

... hat man einen wunderbaren, feinkrümeligen Kompost, der sich sehen lassen kann.

Wir schauen uns auch noch auf den Plantagen um:

KI generiert: Reife Aprikose hängt an einem Baumzweig mit grünen Blättern.

Aprikosen

KI generiert: Zwei grüne Früchte an einem Ast mit grünen Blättern im Fokus.

Pflaumen, noch sehr unreif

KI generiert: Rote Äpfel wachsen an Ästen mit grünen Blättern in hellem Sonnenlicht.

Nektarinen

KI generiert: Vier Männer stehen lächelnd in einem Obstgarten.

Danke an Biomova!

Hier endet nun die Entdeckerreise. Danke an Grell Naturkost und Naturkost Schramm, dass ihr uns die Möglichkeit gegeben habt, vier engagierte Bio-Pioniere in Südspanien kennenzulernen.

"Und ist das wirklich Bio?" Was meint ihr, können wir die Frage beantworten?

KI generiert: Ein grüner, leicht geschwungener Streifen auf einem weißen Hintergrund.