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Bauern und Bäuerinnen protestieren

In dieser Woche rollten viele Trecker anstatt über den Acker über die Straßen. Die Bundesregierung hatte Sparmaßnahmen angekündigt, die vor allem auch Landwirtschafts-Subventionen wie Steuervergünstigungen für Agrardiesel und Kfz-Steuern betreffen. Das bereitete vielen Landwirt*innen Sorgen und Angst um die Zukunft, deshalb gingen sie aus Protest auf die Straße.

Die Streichungen wurden inzwischen zwar in Teilen zurückgenommen, doch die Proteste fanden trotzdem statt. Ist das gerechtfertigt? 

Uns hat ein Video-Beitrag der jungen Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (jAbL) beeindruckt (wir haben ihn auch in unseren Sozialen Medien geteilt): Da wird klar gemacht, dass mehr noch als die Streichung der Subventionen 30 Jahre verfehlte Agrarpolitik ein Grund sind, sauer zu sein. Wünschenswert wäre es, von der eigenen Produktion auch leben zu können und nicht nur mit Hilfe von Subventionen und Steuervergünstigungen. Dazu würden faire Erzeugerpreise und verlässliche Rahmenbedingungen zählen, damit es realisierbar wäre. Sie stehen hinter den bäuerlichen Protesten, wollen allerdings selbst mit Haltung und Anstand demonstrieren. Radikalisierung und Vereinnahmung von Rechts lehnen sie ab.

Unser Austausch mit einem Teil unserer regionalen Bio-Bauern und -Gärtnern hat uns ein ähnliches Bild gezeigt. Auch hier wird nicht die Streichung von Subventionen als das Hauptproblem angesehen sondern die Unsicherheiten, die mit dem Ackerbau einhergehen. Da können wir nur das Bedürfnis nach fairen bzw. Mindestpreisen wiederholen, die Schwierigkeiten der Planbarkeit, am Ende bleibt man als Bauer vielleicht auf seinen Produkten sitzen und dass Lebensmitttel Gegenstand von Börsenspekulationen sind, ist für die Preisgestaltung auch nicht von Vorteil. Politisch müsste da neu gedacht werden!

Als Bioladen und als Bio-Lieferservice legen wir Wert darauf, mit und für unsere regionalen Bauern und Bäuerinnen, Gärtner und Gärtnerinnen faire Preise zu verabreden und über Jahresgespräche und Anbau-Vereinbarungen Garantien für die Abnahme zu schaffen. Ein konkreter Beitrag, mit dem wir uns auf dem richtigen Weg fühlen. Wir nehmen wahr, dass ihr als Kund*innen ein großes Herz für regionale Erzeugnisse habt und deswegen mit eurem Einkauf aktiv dazu beitragt, die Ackerheld*innen zu unterstützen. Dafür sagen wir - auch im Namen unserer Landwirt*innen - DANKE!

Angesichts milliardenschwerer Subventionen für die Landwirtschaft ist der geplante Wegfall der Dieselsubvention für die meisten Betriebe, vor allem die großen, gut zu verkraften. Gleichzeitig kommt es gerade bei kleinen Höfen auf jeden Euro an. Diejenigen, die viel Fläche haben und viel bewirtschaften, bekommen auch viele Subventionen. Bei kleinen Betrieben fallen Subventionsstreichungen stärker ins Gewicht. Wenn die Agrarpolitik anfangen würde nicht nur nach Flächengröße zu verteilen, sondern Gelder umverteilen würde, dorthin, wo sie wirklich benötigt werden, wäre das ein Schritt in eine sozialere und gerechtere Richtung und würde dazu beitragen, kleinbäuerliche Strukturen zu erhalten..

Umwelt- und klimaschädliche Subventionen zu streichen, ist jedoch richtig. Auch in der Landwirtschaft dürfen Praktiken, die Klimakrise und Artensterben verschärfen, nicht länger mit Steuergeldern gefördert werden. Wir und viele unserer Bio-Landwirt*innen, Gärtner*innen und Händler*innen träumen von fairen und gerechten Preisen für Lebensmittel, aus einer Landwirtschaft, bei der auch die Klimapolitik nicht aus den Augen verloren wird.

Das darf gerade jetzt inmitten der lautstarken Proteste nicht vergessen werden. Kritisch wird es vor allem dann, wenn die Proteste durch Radikale und Rechtsextreme für ihre Zwecke gekapert werden. Was jetzt wirklich gebraucht wird, sind konstruktive Debatten und keine Krawalle und Stimmungsmache. Viele Organisationen aus Umwelt-, Natur-, Tierschutz und Landwirtschaft kritisieren deswegen die Bauernproteste. Sie fordern Mut und Gestaltungswillen der Bundesregierung für eine zukunftsfähige Landwirtschaft und nachhaltige sowie sozial-gerechtere Perspektiven für Landwirt*innen, für eine dringend benötigte Agrarwende!